Christoph Willibald Gluck
Oper in drei Akten
Aufführung in deutscher Sprache
König Agamemnon ist verzweifelt. Er soll seine Tochter Iphigenie opfern – erst dann wird der Wind die griechische Kriegsflotte nach Troja tragen. Folgt er dem Gebot der Götter oder siegt die Liebe zum Kinde? Will er ein guter Vater oder ruhmreicher Kriegsherr sein? Vielleicht hat Iphigenie aber auch ein Wörtchen mitzureden. Und dann ist da noch ihr Verlobter Achilles, der vielleicht mutigste aller Helden …
Christoph Willibald Gluck (1714 – 1787) war seiner Zeit voraus: Er verknüpfte die Musik eng mit der Handlung und räumte Natürlichkeit und psychologischer Tiefe hohen Stellenwert ein. Die »Iphigenie«, 1774 in Paris als »Iphigénie en Aulide« uraufgeführt, ist die erste seiner französischen Opern, in denen er seine Reformen umsetzt. Ja, er war ein Revolutionär: Seine musikdramatische Sprache sollte die Operngeschichte maßgeblich prägen – vor allem Richard Wagner.
Die »Iphigenie« ist ein Werk voller menschlicher Konflikte, die durch Glucks kraftvolle musikalische Sprache in die Zeitlosigkeit transportiert werden: Der antike Tragödienstoff von Euripides fand seinen Weg über die Aufklärung mit Jean Racine und Gluck ins Hier und Jetzt, wo Regisseur Georg Quander den Mythos erneut befragt.
Glucks künstlerische Visionen und insbesondere die »Iphigenie« wurden von Prinz Heinrich geschätzt. Der preußische Monarch brachte sie in seinem Theater mehrfach zur Aufführung – sogar noch in seinem Todesjahr 1802. Da darf das Werk beim 250. Jubiläum dieses historischen Hauses natürlich nicht fehlen. Die Inszenierung ist Auftakt zu einem Troja-Zyklus, der im Sommer bei der Kammeroper Schloss Rheinsberg 2024 fortgesetzt wird.
(Foto: Vivica Genaux als Königin Klytämnestra © Uwe Hauth)